SPRAYFOKUS

SPRAYFOKUS EDITION 2020-02

Thorax-Ultraschall: Lungenerkrankungen frühzeitig erkennen

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Thorax-Ultraschall: Lungenerkrankungen frühzeitig erkennen

Erkrankungen des Atmungsapparates sind eine der häufigsten Todesursachen bei jungen Milch- und Mastkälbern.

Die Bovine Respiratory Disease (BRD), auch als Rindergrippe bekannt, ist eine Erkrankung, die durch hohe Arbeits- und Medikamentenkosten sowie häufi ge Todesfälle einen erheblichen fi nanziellen Schaden verursacht und eine wirtschaftliche Herausforderung darstellt. Aus diesem Grund sollte eine frühzeitige Beurteilung des Gesundheitsstatus bei jungen Kälbern oder Rindern als Priorität zur Aufrechterhaltung der Tiergesundheit und der Rentabilität des Betriebes angesehen werden.

Dr. Theresa Ollivett von der veterinärmedizinischen Fakultät Wisconsin-Madison hat sich ausgiebig mit diesem Thema beschäftigt.

Schneller Ablauf

Mit Hilfe einer Ultraschalluntersuchung lässt sich verhältnismäßig schnell und kostengünstig der Lungenstatus eines Kalbes beurteilen.

Mit etwas Übung dauert die Untersuchung am Kalb nicht lange. Bei 60 bis 90 Untersuchungen pro Stunde liegen die Kosten in etwa zwischen 1,80 € und 2,20 € pro Tier. Die Tiere können ohne aufwendige Fixierung mit einem mobilen Ultraschallgerät zur Trächtigkeitsuntersuchung überprüft werden. Als Kontaktmittel eignet sich herkömmliches Ultraschallgel oder ein spezieller 70 %-iger Alkohol. Ein Scheren des Fells ist nicht notwendig. Geschallt werden die Interkostalräume (Zwischenrippenräume), von hinten nach vorne, von der 10. bis zur 2. Rippe. Dabei wird der Kopf des Ultraschallgerätes leicht nach hinten gehalten, um zwischen den Rippen hindurch die Lunge zu sehen. Beurteilt werden rechtsseitig der vordere und mittlere Lungenlappen und linksseitig der vordere Lungenlappen, denn in diesen Bereichen zeigt sich eine Entzündung in der Regel zuerst. Es sollten aber immer beide Seiten untersucht werden, denn bei einem von drei Kälbern treten die Anzeichen nur einseitig auf.

Klassifizierung des Lungenzustandes

Dr. Ollivett beurteilt die Beschaffenheit der Lunge nach einem Punkte-Bewertungssystem von 0 - 6, wobei 0 und 1 einer gesunden Lunge entsprechen. Ultraschallwerte gleich oder größer 3 stimmen mit einer Bronchopneumie überein. Dieser Skala entsprechend können BRD-Subtypen, einschließlich einer Infektion der oberen Atemwege, klinischer Pneumonie und subklinischer Pneumonie unterschieden werden.

  • Infektion der oberen Atemwege = es gibt auffällige klinische Befunde, das Lungengewebe ist jedoch unverändert
  • Subklinische Pneumonie = es gibt keine klinischen Befunde, das Lungengewebe ist jedoch auffällig verändert
  • Klinische Pneumonie = es sind sowohl klinische Befunde als auch Veränderungen des Lungengewebes erkennbar

Die Ultraschalluntersuchung bietet sich auch besonders für Fresseraufzuchtbetriebe an, um Tiere mit einer subklinischen Erkrankung direkt zu separieren und gesondert aufzuziehen. Zusammenhang mit der Qualität der Tierbetreuung Über die Ultraschalluntersuchung lassen sich außerdem Rückschlüsse auf die Qualität der Tierbeobachtung/ -betreuung durch Mitarbeiter ziehen. Werden bei vielen Tieren Lungenveränderungen nachgewiesen, ohne dass den Angestellten zuvor Symptome aufgefallen sind, deutet dies auf eine unzureichende Tierbeobachtung hin und erfordert zusätzliche Schulungen der Mitarbeiter.

Quelle: Theresa L. Ollivett, DVM, PhD, DACVIM, Veterinärmedizinische Fakultät der Universität Wisconsin-Madison

Gute Vorbereitung ist alles!

Durch eine gute und gesunde Fresseraufzucht wird die Grundlage für eine erfolgreiche Bullenmast gelegt.

Auch für den weiteren Gesundheitszustand eines Mastbullen sind die ersten Tage auf den Fresseraufzuchtbetrieben entscheidend. Es ist jedoch nicht einfach, die Gesundheit der Kälber immer aufrechtzuerhalten. Für die Fresseraufzucht werden Kälber (von 70 bis 100 kg Lebendgewicht) aus Süddeutschland unter anderem nach Niedersachsen transportiert. Durch den Transport stehen die Kälber unter Stress und sind zudem durch die unterschiedlichen Herkunftsbetriebe einem hohen Infektionsdruck ausgesetzt. Darüber hinaus werden die Kälber vor dem Transport in der Regel noch einmal „durchgetränkt“. Die aufgenommene Milch wird jedoch während des Transports nicht richtig verdaut, sodass es nach der Ankunft häufig zu Durchfällen kommt. Stress schlägt nicht nur uns Menschen auf den Magen und Darm. Unregelmäßige Mahlzeiten, Schlafentzug, lange Transporte, Trennung von bekannten Tieren, Integration in neue Gruppen und fremde Ställe sind nur einige Stressfaktoren, denen die Kälber ausgesetzt sind. Ihr Immunsystem ist also bereits bei der Ankunft enorm beansprucht.

1. Vor dem Einstallen
• Reinigung und Desinfektion des Stalles
• Tränkeautomaten kalibrieren (Wasser, Pulver etc.)
• Wassertränken kontrollieren und spülen (3 bis 4 l/Minute)
• Warmställe ggf. vorheizen
• Pro Box eine Tränkewanne mit Elektrolylösung (Farm-O-San PowerFit) zur freien Verfügung bereitstellen
  
2. Fachberater Rind anrufen
• Notwendige Anpassungen (Tränke- und Futterplan) besprechen.
• Über den Einsatz von Farm-O-San StartFit und/oder Farm-O-San Pulmosure entscheiden
  
3. Einstallen
• Tiere nach Größe sortieren, Nabelkontrolle, ggf. Fieber messen (Reklamation!)
• Bis 7 Tage nach dem Einstallen Anmeldung bei HIT Datenbank
• Enthornung in der 2. Stallwoche (Lebensalter beachten, max. 6 Wochen)
  
4. Hoftierarzt
• Am Tag des Einstallens bzw. am 1. Tag: Impfprogramm und Parasitenbekämpfung besprechen/durchführen
• Wenn möglich, Thoraxultraschall durchführen
• Bei Bedarf Eisen, Selen, Vitamin E und Vitamin A verabreichen)
  
5. Fütterungsempfehlung
• Gemahlenes Stroh an alle Tiere. An den Buchtentrennwänden 100 g Futterkalk/Tier einmalig füttern. Leckstein (Farm-O-San Fly Bucket) anbieten
• 1. bis 7. Tag: hochwertigen Milchaustauscher mit 50% Magermilchpulver (SPRAYFO Royal) einsetzen (max. 150 g in einem Liter)
  
6. Allgemein
• Anmischtemperatur 55°C, Tränketemperatur am Nuckel 41°C
• Tränkwasserqualität kontrollieren und ggf. optimieren. Chemische und mikrobiologische Kontrollen durchführen
• Ggf. Rücken scheren
• Fliegen- und Schadnagerbekämpfung durchführen

Da bleibt einem die Luft weg...

Atemwegserkrankungen bei Kälbern, was tun?

Die Atemwege eines Kalbes sind sehr anfällig. So kommt es, dass Erkrankungen des Atmungs-apparates ein häufi ges und verlustreiches Problem auf landwirtschaftlichen Betrieben darstellt. Kälber, deren Atmungsapparat erkrankt ist, behalten meist bleibende Schäden, die sich vor allem in einer verminderten Leistung (Zunahme der Körpermasse bzw. der Milchleistung) äußern. Die Lunge eines Kalbes entwickelt sich relativ spät. Erst mit dem zweiten Lebensjahr hat sie ihr volles Volumen erreicht. Das hat zur Folge, dass ein junges Kalb nur über eine sehr geringe Lungenkapazität verfügt und im Falle einer Erkrankung kaum Reserven hat. Die Atemwege eines Kalbes sind sehr eng und können somit sehr schnell verstopfen. Die Kälberlunge ist sehr stark segmentiert und jedes Segment hat nur eine Verbindung zur Luftröhre - ist diese Verbindung verstopft, funktioniert das gesamte Segment nicht mehr.

Reagieren statt ignorieren

Die innere Oberfläche der Bronchien ist mit einer Schleimhaut ausgekleidet, auf deren Oberfl äche kleine Härchen, die sogenannten Cilia, sitzen. Diese Härchen transportieren die im Schleim gebundenen Staubpartikel, Bakterien etc. in Richtung Luftröhre. Dieser Mechanismus dient der Selbstreinigung der Lunge.

Schon im Anfangsstadium einer Atemwegserkrankung funktioniert die Selbstreinigung der Lunge nur noch eingeschränkt. Ignorieren Sie die ersten Anzeichen einer Erkrankung nicht, sondern handeln Sie, sobald sie Kälber mit erhöhter Atemfrequenz und Nasenausfl uss in Ihrem Bestand haben. Unterstützen Sie Ihre Kälber beispielweise mit Ergänzungsfuttermitteln, die die Produktion der Schleim-schicht und die Selbstreinigung der Lunge fördern.

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Erkrankungen des Atmungsapparates sind eine der häufigsten Todesursachen bei jungen Milch- und Mastkälbern. Die Bovine Respiratory Disease (BRD), auch als Rindergrippe bekannt, ist eine Erkrankung, die durch hohe Arbeits- und Medikamentenkosten sowie häufige Todesfälle einen erheblichen finanziellen Schaden verursacht. Laden Sie hier jetzt diese SprayFokus Broschüre herunter.

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Erkrankungen des Atmungsapparates sind eine der häufigsten Todesursachen bei jungen Milch- und Mastkälbern. Die Bovine Respiratory Disease (BRD), auch als Rindergrippe bekannt, ist eine Erkrankung, die durch hohe Arbeits- und Medikamentenkosten sowie häufige Todesfälle einen erheblichen finanziellen Schaden verursacht. Laden Sie hier jetzt diese SprayFokus Broschüre herunter.

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