SPRAYFOKUS

SPRAYFOKUS EDITION 2023-04

Wenn die Muttermilch zum Feind wird

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Wenn die Muttermilch zum Feind wird

Die Vollmilchfütterung erhöht das Infektionsrisiko bei Kälbern

Es gibt eine Reihe von Krankheitserregern, die Kühe über die Milch abgeben können. Abgesehen von dem Risiko einer direkten Übertragung über infizierte Milch, besteht bei der Vollmilchfütterung aber auch die Gefahr, dass sich die Kälber über den Menschen an den Fäkalien der Kühe infizieren.

Paratuberkulose bei Kälbern

Paratuberkulose, auch „Johnesche Krankheit“ genannt, ist eine unheilbare Infektionskrankheit bei Rindern, die deutschlandweit auftritt und sich immer weiter ausbreitet. Infizierte Tiere sind schwer zu erkennen, da sie lange Zeit keine Krankheitssymptome zeigen. Diese Tatsache erschwert die Bekämpfung der Krankheit. Mycobacterium paratuberculosis (MAP), die Ursache für Para-Tbc bei Kälbern, kann über Kolostrum, Milch und über Fäkalien infizierter Kühe abgegeben werden. Eine besondere Eigenschaft dieser Bakterien ist eine lange Inkuba-tionszeit. Diese variiert von 1 bis zu 10 Jahren. Die Anzahl der Erreger in der Milch ist im Vergleich zur Anzahl in den Fäkalien eher gering, aber die Milch kann während des Melkvorgangs leicht mit Fäkalien kontaminiert werden. Aus diesem Grund erhöht die Vollmilchfütterung das Risiko einer Para-Tbv Erkrankung bei Kälbern enorm.

Salmonelleninfektionen, Mycoplasma bovis, BVD und Co.

Salmonelleninfektionen treten meist bei jungen Kälbern auf. Die iere können für den Rest ihres Lebens Träger der Infektion bleiben und beginnen oft in der ersten Woche nach dem Abkalben mit dem Ausscheiden der Erreger. Infizierte Tiere geben Salmonellen hauptsächlich über Kot, aber auch über die Milch weiter. Ein Salmonellenbekämpfungsprogramm sollte auf strenger Hygiene beruhen. Der direkte und indirekte Kontakt von Kälbern mit Milch und Kot einer mit Salmonellen infizierten Kuh sollte vermieden werden. Daher erhöht die Fütterung von Vollmilch in einem mit Salmonellen infizierten Betrieb das Infektionsrisiko der Kälber enorm.

Mycoplasma bovis

Mycoplasma bovis besitzen im Gegensatz zu anderen Bakterien keine Zellwand, was zu einer natürlichen Resistenz gegenüber Antibiotika führt. Mycoplasma bovis-Infektionen können Mastitis und Fehlgeburten bei der Kuh sowie Lungen- und Ohrentzündungen bei Kälbern auslösen. Außerdem kann es zu Arthritis bei Rindern jeden Alters kommen. Mycoplasma-Bakterien verbreiten sich über direkten Tierkontakt, über Schadnager, über kontaminierte Geräte oder durch die Fütterung infizierter Milch. Die Fütterung von Vollmilch, insbesondere von nicht-verkehrsfähiger Milch, ist daher ein extremer Risikofaktor.

BVD

Kühe können Bovine Virus Diarrhoea (BVD) zwar über die Milch abgeben, aber am häufigsten erfolgt eine Infektion über den Kontakt mit infizierten Kälbern und Kühen. Ein Kontrollprogramm sollte daher die Identifizierung und Schlachtung von BVD-Trägern beinhalten, und tragende Tiere sollten rechtzeitig durch Impfung vor einer BVD-Infektion geschützt werden. Eine Übertragung durch die Vollmilchfütterung ist äußerst selten, aber nicht ausgeschlossen. Die Fütterung von Milchaustauscher kann also durchaus Teil des Kontrollprogramms in einem mit BVD infizierten Betrieb sein.

Das Risiko bei Fütterung von nicht-verkehrsfähiger Milch

Häufig wird die Meinung vertreten, dass das Füttern von Mastitismilch bei Kälbern Durchfall verursacht. Das ist nicht ganz richtig, denn die E. coli Bakterien, die eine Rindermastitis hervorrufen, unterscheiden sich von den Bakterienstämmen, die an Kälberdurchfall beteiligt sind. Allerdings kann der höchst ansteckende Mastitis-Erreger Staphylococcus aureus übertragen und lange Zeit inaktiv im Kalb schlummern. Daher erhöht die Fütterung von Mastitismilch die Krankheitsübertragung an Kälber. Darüber hinaus besteht ein ernstes Risiko, dass die Fütterung von Sperrmilch zu einer Antibiotikaresistenz führt.

Checkliste

Folgende Schritte sind notwendig, um das Ziel einer gesunden Jungtieraufzucht ohne Krankheitsübertragung zu erreichen:

  • Sauberer, abgetrennter Abkalbeplatz: Kalb darf nicht mit Kot in Berührung kommen. Fußboden und Wände sollten frei von Kotrückständen sein.
  • Anlegen einer Biestmilchbank: Kälber sollen ausschließlich Biestmilch von eutergesunden und Paratuberkulose-negativ getesteten Müttern erhalten.
  • Nach einer Zeit der Biestmilchfütterung von 2 bis 3 Tagen unbedingt auf Milchaustauscherprodukte umstellen.

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